Der CDU Arbeitskreis Südpfalz hat sich in seiner jüngsten Sitzung intensiv mit dem Thema Schwimmunterricht beschäftigt. Immer weniger Kinder in Deutschland lernen schwimmen. „Eine aktuelle Leistungserhebung im Rahmen einer Masterarbeit für die Grundschulen in Landau hat ergeben, dass mehr als 50 % der Kinder nicht bzw. schlecht schwimmen können. Dieser Zustand ist sehr problematisch. Das Land müsse sich dem Problem stellen, mit dem Ziel, die Situation nachhaltig zu verbessern“, so der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart, Leiter des Arbeitskreises.
Nachdem es 2015 erneut zu tödlichen Badeunfällen kam, wurde bereits damals auf Initiative von Christine Schneider eine erste flächendeckende Zahlenerhebung zum Thema an südpfälzischen Schulen veranlasst. „Das Ergebnis ist nicht hinnehmbar. An einem Großteil der südpfälzischen Schulen wird überhaupt kein Schwimmunterricht mehr erteilt. Begründet wird dies überwiegend mit fehlenden ortsnahen Schwimmbädern oder fehlenden Wasserzeiten. Es ist jedoch die Aufgabe der Landesregierung, dem entgegenzuwirken und zum einen Lehrpläne so zu gestalten, dass Schwimmunterricht Pflicht an den Schulen ist und zum anderen zu gewährleisten, dass genügend Schwimmfläche und freie Beckenzeiten vorhanden sind“, so Christine Schneider. Nur über Schwimmunterricht ab dem Grundschulalter könne eine weitestgehend flächendeckende Schwimmfähigkeit erreicht werden. Ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion wurde im Landtag gestellt, die Anhörung fand bereits statt.
Martin Brandl, selbst Vater von drei Kleinkindern, erklärt weiterhin: „Schwimmen können kann Leben retten. Sicherlich liegt es auch in der elterlichen Verantwortung, dem Nachwuchs diese Fähigkeit mitzugeben. In Zeiten, in denen die kleinen Schwimmbäder aussterben und teuren Spaßbädern weichen müssen, kann es sich aber nicht jede Familie leisten, regelmäßig schwimmen zu gehen. Dazu kommt, dass aufgrund fehlender freier Beckenkapazitäten die Wartezeiten für Schwimmkurse teilweise ein Jahr betragen. Das Land muss sich seiner Verantwortung stellen.“ Einen Hauptgrund für die derzeitige Situation sehen die drei CDU-Politiker vor allem in der schlechten Finanzausstattung der Kommunen. Dem Schwimmbadsterben müsse entgegengewirkt werden, um den Schulen, aber auch den Schwimmvereinen, wieder mehr Beckenzeiten für den Schwimmunterricht zu ermöglichen.
Der Arbeitskreis Südpfalz besteht aus den Spitzen der drei CDU-Kreisverbände Südliche Weinstraße, Germersheim und Landau.