Germersheim – Im vergangenen Jahr konnte der CDU Stadtverband Germersheim-Sondernheim einen Mitgliederzuwachs von 14 Personen verzeichnen. Das jüngste Neumitglied ist 16 Jahre alt, das älteste der Neumitglieder ist 64. Um diese neuen CDU-Mitglieder miteinander zu vernetzen und um deren Ideen und Impulse zu nutzen lud Florian Platz, Mitgliederbeauftragter des CDU Stadtverbandes, am letzten Dienstag zu einem Treffen der Neumitglieder ein. „Die Themen waren so vielfältig, wie es in einer Volkspartei auch sein muss: Von A wie Abfallwirtschaft bis Z wie ‚Zug fällt aus‘ war alles dabei.“ kommentiert Platz den Abend. „Es ist spannend wie vielfältig auch die Gründe für einen Beitritt zur CDU sind. Erfreulich ist, dass mehrfach auch ganz bewusst eine Mitgliedschaft in der CDU gewählt wurde, um extremistischen und spaltenden Tendenzen von politischen Mitbewerbern entgegenzutreten und für die Demokratie einzustehen“.
Über den richtigen Umgang mit den Demonstrationen in Kandel und über die Frage, ob die
CDU bei Gegendemonstrationen aktiv sein sollte wurde intensiv debattiert. „Unstrittig war
schließlich, dass Extremismus mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden muss.
Unstrittig war aber auch, dass jede und jeder die Art und Weise gegen Extremismus
einzutreten selbst wählen muss und dass Anfeindungen zwischen denen, die gemeinsam
gegen Extremismus arbeiten nicht hilfreich sind.“ fasst Thorsten Rheude, der als Vertreter der
Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) am Treffen teilnahm, zusammen. „Unsere neuen
Mitglieder haben eine Grundhaltung gemeinsam: sie wollen effektive und nachhaltige
Lösungen statt Symbolpolitik und einfachen Parolen. Die Rückmeldung, dass die CDU als
sehr lösungsorientiert wahrgenommen wird, hat mich sehr gefreut. Gleichzeitig war die
Rückmeldung aber auch, dass die CDU teilweise zu kompliziert spricht. Da müssen wir
besser werden!“
Besser werden sollte Politik auch bei der Präsenz vor Ort: „Das klappt in Germersheim schon
ganz gut, in Sondernheim dürfte das aber noch besser werden.“ meint Stefan Kapp, selbst
Neumitglied. „Die Mitglieder des Ortsbeirates und des Stadtrates sollten viel häufiger
ansprechbar sein und erklären, warum sie welchen Beschluss unterstützt haben.“
„Ich habe mich für eine Mitgliedschaft in der CDU entschieden, weil ich sehe, wie viel sich in
den letzten Jahren in Germersheim getan hat und dass die CDU da einen großen Anteil an
dieser positiven Entwicklung hat.“ kommentiert Christian Wink. „Mitglied zu werden war
dennoch nicht ganz einfach für mich. Ich mache mir Sorgen, wohin sich die CDU in Zukunft
bundespolitisch entwickelt. Einen Rechtsruck möchte ich dabei auf keinen Fall. Die CDU
gehört in die Mitte, vielleicht kann ich mit meiner Mitgliedschaft ja dazu beitragen.“
Besonders wichtig war den Neu-CDUlern auch das Thema Bildung und Digitalisierung.
Sümeyra Bicer, selbst noch Schülerin, wünscht sich die Digitalisierung von Schule:
„Bücherschleppen sollte der Vergangenheit angehören, das könnte alles auf Tablets
abgewickelt werden.“ Christina Dauser, Gymnasiallehrerin, stimmt ihr zu: „Wir brauchen in
diesem Bereich noch mehr Ressourcen von Seiten des Landes, damit die Kinder in der Schule
bestmöglich auf ihre Zukunft in einer immer digitaler werdenden Welt vorbereitet werden
können! Dabei reicht es nicht, die Hardware zur Verfügung zu stellen. Es braucht
Wartungsverträge für die Geräte und unkomplizierten technischen Support für die
Lehrerinnen und Lehrer. Es kann nicht sein, dass diese immer mehr Administration nebenbei
erledigen müssen und dadurch andere wichtige Aufgaben zu kurz kommen.“
Mit diskutiert hat auch der Jugend- und Schuldezernent des Landkreises Christoph Buttweiler,
der die Digitalisierung der Schulen als Zukunftssicherung und Standortfaktor in der
Kreisverwaltung zusammen mit Landrat Dr. Brechtel zum Chefthema macht: „In der
Wirtschaft ist Industrie 4.0 längst Alltag. Die Schulen brauchen kompetente Lehrkräfte und
moderne Ausstattung mit digitalen Lernmitteln. Tablet-Klassen in Grund- und
weiterführenden Schulen, E-Books im Schulranzen und auch digitale Lernfabriken an
Berufsschulen müssen Standard werden.“